Schlaf und Ruhe

  • Isabel Scheu
  • 21.04.2024
  • Welpe

Wie viel Schlaf braucht mein Hund eigentlich? – Ruhe & Schlaf

Hunde brauchen deutlich mehr Ruhe und Schlaf als wir Menschen. In meinen Welpenstunden gebe ich den Welpenbesitzern mit, dass ein Welpe rund 19-20 Stunden pro Tag ruhen oder schlafen sollte. Für erwachsene Hunde gilt als Faustregel etwa 18 Stunden Ruhezeit pro Tag. Häufig ernte ich daraufhin überraschte Blicke.

Viele Hunde kommen im Alltag oft nur auf 12 Stunden Schlaf – und das ist viel zu wenig. In einer Studie aus den 70er Jahren wurde mithilfe von EEG-Aufzeichnungen der Schlaf-Wach-Rhythmus von Hunden untersucht. Das Ergebnis ist erstaunlich: In einem 24-Stunden-Zeitraum waren die untersuchten Hunde nur etwa 12,2 % der Zeit in einem „hellwachen Zustand“. Das entspricht lediglich 3 Stunden! Auch wenn diese genaue Schlafmenge zu Hause schwer umsetzbar ist, zeigt das Ergebnis, wie viel Ruhe ein Hund im Vergleich zu Menschen tatsächlich benötigt.

Was passiert, wenn mein Hund zu wenig schläft?

Schläft dein Hund nicht ausreichend, kann es sein, dass du ein hyperaktives Nervenbündel neben dir hast, das unausgelastet wirkt. Manchmal reagieren Hundehalter dann darauf, indem sie ihren Hund noch mehr beschäftigen – in der Hoffnung, dass er endlich müde wird. Doch diese Annahme ist meistens falsch und kontraproduktiv.

Vergleiche es mit übermüdeten Kindern: Sie wirken ebenfalls unausgelastet, rennen herum, machen Unsinn und sind alles andere als ausgeglichen. Doch anstatt eine weitere Spielrunde einzulegen, um sie „auszulasten“, bringen wir sie ins Bett. Ähnlich verhält es sich bei Hunden: Wenn sie überbeschäftigt sind, wird weniger Beschäftigung oft zur Lösung des Problems.

Mein Hund hat Schwierigkeiten, zur Ruhe zu kommen

Wenn dein Hund bisher stark beschäftigt wurde, ist es nachvollziehbar, dass die Einhaltung von Ruhezeiten nicht sofort gelingt. Trotzdem ist es wichtig, daran zu arbeiten. Hier sind einige Tipps, die helfen können, deinen Hund zum Schlafen zu bringen:

Der richtige Schlafplatz

Um gut zur Ruhe zu kommen, ist ein passender Schlafplatz entscheidend. Wähle einen etwas abgelegenen Ort, an dem der „Durchgangsverkehr“ nicht ständig vorbeigeht. Wichtig ist auch, dass dein Hund sicher sein kann, dass er an diesem Ort nicht gestört wird. Wenn du Kinder hast, sollten sie lernen, den Schlafplatz deines Hundes als seinen Rückzugsort zu respektieren. Für viele Hunde kann auch eine Hundebox eine gute Möglichkeit sein, um zur Ruhe zu finden.

Kauen beruhigt

Vielen Hunden hilft es, zur Entspannung etwas zu kauen. Ein Kauspielzeug oder ein Kauknochen kann eine gute Unterstützung sein, um runterzufahren.

Die richtige Stimmung

Du kannst deinen Hund unterstützen, indem du eine ruhige Stimmung vorgibst. Ein entspannter Spaziergang kann beispielsweise ein guter Start sein. Nach dem Spaziergang ist dann „Pausenmodus“ angesagt. Das bedeutet, dass Spielaufforderungen deines Hundes ignoriert werden, denn jetzt ist Ruhezeit.

Gerade Hunde, die bisher überbeschäftigt waren, werden versuchen, dich mit verschiedenen Methoden zur Interaktion zu animieren. Du könntest angebellt, angepfötelt oder angeleckt werden. Auch das Herbeibringen von Spielzeug ist ein häufiger Versuch. Sei dir bewusst: Für einen Hund, der es nicht gelernt hat, zur Ruhe zu kommen, ist das eine enorme Herausforderung. Sein gesamter Organismus muss erst wieder lernen, wie es ist, sich zu entspannen.

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