Anaplasmose

  • Isabel Scheu
  • 09.05.2024
  • Gesundheit

Anaplasmose – Eine Weitverbreitete Bakterieninfektion beim Hund

Anaplasmose ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium *Anaplasma phagocytophilum* verursacht wird. Oft zeigen infizierte Hunde keine offensichtlichen Symptome. Bei einem Krankheitsausbruch kann der Verlauf jedoch schwerwiegend sein. Schätzungen zufolge sind bis zu 50% der Hunde in Deutschland infiziert, in anderen europäischen Ländern sogar noch mehr. Die Erreger befallen die neutrophilen Granulozyten, eine Gruppe weißer Blutkörperchen, die normalerweise Krankheitserreger abwehren. Indem sie diese Zellen befallen, umgehen die Bakterien das Immunsystem des Hundes.

Ansteckung mit Anaplasmose

Die Anaplasmose wird hauptsächlich durch die Zeckenart "Gemeiner Holzbock" (*Ixodes ricinus*) übertragen. Die Zecken selbst infizieren sich durch Nagetiere, Füchse oder Wildschweine. Schätzungsweise 15% der Gemeinen Holzböcke in Deutschland sind mit Anaplasmen infiziert. Wenn eine infizierte Zecke den Hund sticht, dauert die Übertragung der Bakterien etwa 36 bis 48 Stunden. Im Blut befallen die Anaplasmen die neutrophilen Granulozyten und vermehren sich. Die befallenen Immunzellen platzen und setzen die Bakterien frei, die sich dann weiter im Körper ausbreiten können, vor allem in die Milz, Leber, Lunge, Nieren und das Herz. Die Zerstörung der Immunzellen schwächt das Immunsystem des Hundes, wodurch er anfälliger für weitere Krankheiten wird.

Symptome der Anaplasmose

Die Krankheit kann sich durch verschiedene, oft unspezifische Anzeichen äußern. Mögliche Symptome sind:

  • Fieber
  • Blasse Schleimhäute
  • Appetitlosigkeit und Abgeschlagenheit
  • Nasenbluten und punktförmige Blutungen in der Haut
  • Lahmheit aufgrund von Entzündungen in den Gelenken
  • Durchfall und Erbrechen
  • Aufgeblähter Bauch und geschwollene Beine
  • Vergrößerte Lymphknoten
  • Erhöhte Atemfrequenz
  • Selten: vermehrtes Trinken und Husten
  • In einigen Fällen neurologische Symptome wie Bewegungsstörungen und Anfälle

Besteht der Verdacht auf Anaplasmose?

Bei Verdacht auf Anaplasmose sollte der Hund sofort einem Tierarzt vorgestellt werden. Der Tierarzt wird eine Untersuchung der Organe mittels bildgebender Verfahren durchführen und Blutproben entnehmen. Ein verringerter Wert der Blutplättchen (Thrombozyten) kann auf Anaplasmose hindeuten. Ein direkter Nachweis der Bakterien erfolgt in der Regel durch einen PCR-Test und die mikroskopische Untersuchung der Blutzellen. Die Anaplasmen sind in den neutrophilen Granulozyten sichtbar, was eine eindeutige Diagnose ermöglicht.

Infizierte Hunde entwickeln einige Tage bis Wochen nach der Infektion Antikörper gegen *Anaplasma phagocytophilum*. Eine akute Infektion kann jedoch nicht allein durch Antikörper nachgewiesen werden. Die Kombination verschiedener Diagnosetechniken und klinischer Hinweise führt zur endgültigen Diagnose.

Behandlung der Anaplasmose

Anaplasmose wird in der Regel mit Antibiotika, wie Doxycyclin, behandelt, das über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen verabreicht wird. Bei anderen Antibiotika kann die Dauer und Häufigkeit der Verabreichung variieren. Bei stark geschwächten Hunden werden zudem die Symptome, beispielsweise durch Infusionen oder Schmerzmittel bei Gelenkbeschwerden, behandelt.

Die Heilungschancen sind gut, wenn der Hund richtig therapiert wird. Dennoch bleiben die Erreger ein Leben lang im Körper des Hundes, auch wenn keine Krankheitssymptome mehr auftreten.

Schutz für den Hund

Es gibt keine Impfung gegen Anaplasmose. Um eine Infektion zu verhindern, ist ein effektiver Zeckenschutz essenziell. Dabei helfen Mittel gegen Zecken, wie Spot-On-Produkte, Halsbänder oder Tabletten. Ebenso ist es wichtig, den Hund nach Spaziergängen regelmäßig auf Zecken abzusuchen und diese umgehend zu entfernen.

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