Babesiose
- Isabel Scheu
- 09.05.2024
- Gesundheit
Babesiose (Hundemalaria): Symptome, Ansteckung und Schutz
Babesiose, auch bekannt als "Hundemalaria," ist eine durch einzellige Blutparasiten (Babesien) verursachte Erkrankung. Diese Parasiten gehören zur Gattung der Piroplasmen, weshalb die Krankheit auch Piroplasmose genannt wird. Es gibt verschiedene Arten von Babesien, aber beim Hund sind vor allem Babesia canis und Babesia gibsoni relevant.
Was sind Babesien?
Babesien vermehren sich in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und zerstören diese, was zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führt. Ein gestörter Sauerstofftransport im Körper und Folgeschäden in Organen wie Niere und Leber sind mögliche Folgen einer Infektion.
Ansteckung mit Babesiose
Ursprünglich galt Babesiose als typische Reisekrankheit, die Hunde vor allem in Urlaubsgebieten einfingen. Durch den Import von Hunden aus dem Ausland und den Klimawandel, hat sich die Zeckenart, die Babesiose überträgt – die Wiesen- oder Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) – auch in Deutschland angesiedelt.
Übertragungswege:
Diese Zeckenart bevorzugt feuchte Biotope, Wiesen, Waldränder und Gebiete in der Nähe von Gewässern. Besonders im Frühling (März/April) und Herbst ist das Vorkommen dieser Zecke hoch. In schattigen Wäldern und kurzgehaltenen Parkwiesen sind sie weniger zu finden. Wird ein Hund von einer infizierten Zecke gestochen, dauert es 12 bis 48 Stunden, bis die Babesien übertragen werden.
Symptome der Babesiose
Die Symptome können je nach Babesienart und Gesundheitszustand des Hundes variieren. Grundsätzlich führt die Zerstörung der roten Blutkörperchen zu einem verminderten Sauerstofftransport und Folgeschäden in diversen Organen.
Häufige Symptome:
- 1-3 Wochen nach Infektion: Hohes Fieber, Mattigkeit, Antriebslosigkeit und Appetitverlust.
- Blasse Schleimhäute im Maul und an den Augen, eventuell gelbliche Verfärbung durch den Abbau des Blutfarbstoffs (Bilirubin).
- Rötlich oder bräunlich verfärbter Urin.
- Schwere Fälle: Schock, Nierenversagen, Lungenödem (Flüssigkeit in der Lunge), verstärktes Atmen, Husten, blutiger Nasenausfluss.
- Epileptische Anfälle, Lähmungen und Bewegungsstörungen, falls das Nervensystem betroffen ist.
Hinweis: Die Symptome können individuell variieren. Hunde mit einem starken Immunsystem zeigen oft weniger starke Symptome als sehr junge, alte oder bereits vorerkrankte Tiere. Unbehandelt führt Babesiose jedoch häufig zum Tod.
Diagnose der Babesiose
Bei Verdacht auf Babesiose sollte der Hund umgehend einem Tierarzt vorgestellt werden. Der Tierarzt wird eine Blutuntersuchung durchführen, um die Parasiten nachzuweisen. Dafür stehen verschiedene Nachweismethoden zur Verfügung, wie mikroskopische Untersuchung, PCR-Test oder Antikörpernachweis. Die Blutprobe wird in ein externes Labor geschickt, da diese Untersuchungen in der Praxis meist nicht möglich sind.
Behandlung der Babesiose
Die Behandlung erfolgt durch eine Injektion eines spezifischen Medikaments, das möglichst frühzeitig verabreicht werden sollte, um negative Folgen zu verhindern. In manchen Fällen ist es jedoch nicht möglich, alle Parasiten im Blut zu eliminieren. Bei schwerem Befall, wenn bereits viele rote Blutkörperchen zerstört wurden, kann eine Bluttransfusion notwendig sein. Auch zusätzliche Komplikationen müssen gegebenenfalls behandelt werden.
Schutz vor Babesiose
Es gibt keine Impfung gegen Babesiose. Der beste Schutz besteht in einem effektiven Zeckenschutz:
- Anwendung von Anti-Zecken-Mitteln (z.B. Spot-On-Produkte, Halsbänder, Tabletten).
- Regelmäßiges Absuchen des Hundes nach Zecken, besonders nach Spaziergängen in gefährdeten Gebieten.
Durch diese vorbeugenden Maßnahmen können Sie das Risiko einer Infektion mit Babesiose deutlich reduzieren.
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