Gewitterangst

  • Isabel Scheu
  • 15.05.2024
  • Wissenswertes

Was tun bei Gewitterangst beim Hund?

Im Sommer kommt es häufig zu lang anhaltenden Gewittern. Viele Hunde spüren das herannahende Gewitter bereits, bevor es richtig losgeht. Einige reagieren schon auf den ersten Windstoß mit Stresssymptomen, andere erst beim ersten Donner. Mit den richtigen Maßnahmen kannst du deinem Hund in dieser Situation helfen und ihm Sicherheit bieten.

Ursachen für Gewitterangst beim Hund

Gewitterangst bei Hunden wird oft durch verschiedene Faktoren ausgelöst:

  • Angst der Mutterhündin: Wenn die Mutterhündin bereits Angst vor Gewittern hat, kann sich diese Angst auf die Welpen übertragen.
  • Überlebensinstinkt: Aus biologischer Sicht ist es sinnvoll, bei lauten und unerwarteten Geräuschen Angst zu empfinden und Schutz zu suchen.
  • Stimmungsübertragung: Zeigt der Mensch Unsicherheit oder Unbehagen bei Gewittern, kann sich diese Stimmung auf den Hund übertragen.
  • Schlechte Erfahrungen: Hat der Hund negative Erfahrungen mit anderen Reizen gemacht, die er mit einem Gewitter in Verbindung bringt, kann dies die Angst verstärken.

Obwohl die genaue Ursache nicht vollständig erforscht ist, wissen wir, dass Gewitterangst bei Hunden weit verbreitet ist.

Symptome von Gewitterangst und Phobie

Hunde, die unter Gewitterangst leiden, zeigen häufig bestimmte Symptome:

  • Unruhiges Herumlaufen
  • Zittern
  • Hecheln
  • Vermehrter Speichelfluss
  • Verstecken oder verstärkte Anhänglichkeit
  • Wimmern
  • Inkontinenz
  • Appetitlosigkeit
  • Aggressives Verhalten, besonders wenn man versucht, den Hund aus einem vermeintlich sicheren Ort zu entfernen

Was tun, wenn es donnert und blitzt?

Um deinem Hund in dieser Situation zu helfen, sind einige Maßnahmen besonders effektiv:

  1. Ruhig bleiben: Hunde spüren die Stimmung ihrer Besitzer. Je entspannter du bist, desto sicherer fühlt sich dein Hund. Vermeide hektische Bewegungen und bleibe ruhig.
  2. Reduzierung von Lärm: Schließe Fenster und Türen und lasse die Rollläden herunter. Schalte den Fernseher oder das Radio ein, um die Geräusche des Gewitters zu dämpfen.
  3. Sicheren Rückzugsort anbieten: Schaffe deinem Hund einen geschützten Platz, an dem er sich verstecken kann, zum Beispiel unter dem Bett oder in einer selbstgebauten Höhle aus Kissen und Decken.
  4. Kontakt erlauben: Wenn dein Hund Nähe sucht, lass ihn. Ein sanfter Körperkontakt kann ihm Sicherheit geben und seine Angst lindern.
  5. Stimmungsübertragung vermeiden: Bemitleide deinen Hund nicht. Verhalte dich stattdessen normal und souverän. Dein Hund orientiert sich an deinem Verhalten.
  6. Angenehme Ablenkung schaffen: Beschäftige deinen Hund mit seinen Lieblingsspielen, wie Futtersuchspielen oder einem Kauartikel. Kauen hat eine beruhigende Wirkung.

Prävention von Gewitterangst

Um Gewitterangst vorzubeugen, ist es wichtig, von Anfang an positive Assoziationen zu schaffen:

  • Verknüpfe Gewitter mit etwas Positivem, indem du deinem Hund währenddessen etwas besonders Leckeres anbietest oder gemeinsam ein Spiel spielst.
  • Führe entspannende Rituale durch, sobald die ersten Anzeichen eines Gewitters sichtbar werden. Das gibt deinem Hund das Gefühl, dass ein Gewitter nichts Bedrohliches ist.

Was ist ein Thundershirt?

Ein Thundershirt ist ein eng anliegender Hundemantel, der durch leichten Druck auf den Körper des Hundes eine beruhigende Wirkung entfalten soll. Wichtig ist, dass der Hund das Thundershirt bereits vor einem Gewitter kennt und es als angenehm empfindet. Die Gewöhnung sollte in entspannten Situationen erfolgen.

Training gegen Gewitterangst

Leidet dein Hund stark unter Gewitterangst, kann ein gezieltes Training helfen:

  • Gegenkonditionierung: Dein Hund lernt, Gewittergeräusche mit positiven Erlebnissen zu verknüpfen. Beginne mit leisen Geräuschen und steigere die Lautstärke langsam, während du deinem Hund dabei etwas Positives anbietest, wie sein Lieblingsspielzeug oder einen Kauartikel.
  • Entspannungsübungen: Trainiere mit deinem Hund Entspannungstechniken, die er in stressigen Situationen anwenden kann.
  • Professionelle Hilfe: Ein Hundetrainer kann einen individuellen Trainingsplan erstellen, der auf die Bedürfnisse deines Hundes abgestimmt ist.

Zusätzliche unterstützende Maßnahmen

Produkte mit entspannender Wirkung, wie Bachblüten, homöopathische Mittel oder spezielle Nahrungsergänzungsmittel, können unterstützend eingesetzt werden. Die Anwendung solcher Mittel sollte jedoch immer in Absprache mit dem Tierarzt erfolgen.

Fazit

Gewitterangst bei Hunden ist ein ernstzunehmendes Problem, das mit Geduld und den richtigen Maßnahmen gelindert werden kann. Von ruhigem Verhalten und dem Schaffen eines Rückzugsortes bis hin zu Training und entspannenden Hilfsmitteln gibt es viele Möglichkeiten, deinem Hund Sicherheit zu geben. Je früher du die Angst deines Hundes erkennst und darauf reagierst, desto besser kannst du ihm helfen, die stressigen Situationen zu bewältigen.

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