Pfotenpflege
- Isabel Scheu
- 01.10.2024
- Pflege
Pfotenpflege beim Hund: Alles, was du wissen musst
Die Pfoten deines Hundes sind eine der am stärksten beanspruchten Teile seines Körpers. Sie tragen ihn über verschiedenste Oberflächen, sei es heißer Asphalt, kalter Schnee, sandiger Strand oder steinige Wege. Trotz ihrer Robustheit sind Hundepfoten empfindlich und bedürfen besonderer Pflege, um gesund und schmerzfrei zu bleiben. In diesem Beitrag erfährst du alles über die richtige Pfotenpflege, wie du Verletzungen vorbeugst und was zu tun ist, wenn die Pfoten deines Hundes Probleme bereiten.
Warum ist Pfotenpflege beim Hund wichtig?
Die Pfoten deines Hundes sind ständig in Gebrauch und daher einem hohen Maß an Verschleiß ausgesetzt. Sie spielen eine entscheidende Rolle beim Gehen, Laufen, Springen und beim Ausgleich auf unebenem Gelände. Gesunde Pfoten sorgen dafür, dass dein Hund sich sicher und schmerzfrei bewegen kann. Ohne regelmäßige Pflege können Pfoten jedoch leicht rissig, trocken und anfällig für Verletzungen werden.
Funktionen der Pfoten:
- Schutz: Die dicke Haut der Pfotenballen schützt die Füße deines Hundes vor Verletzungen durch scharfe Gegenstände oder heiße Oberflächen.
- Stoßdämpfung: Pfotenballen wirken wie Polster, die Stöße und Vibrationen beim Laufen und Springen absorbieren.
- Grip und Traktion: Pfoten geben deinem Hund Halt und Traktion auf verschiedenen Oberflächen, was besonders wichtig für seine Mobilität und Sicherheit ist.
- Wärmeregulierung: Pfoten enthalten Schweißdrüsen, die zur Regulierung der Körpertemperatur beitragen.
Regelmäßige Pfotenpflege: Was gehört dazu?
Eine konsequente Pfotenpflege ist entscheidend, um die Gesundheit der Pfoten deines Hundes zu erhalten und Verletzungen vorzubeugen. Hier sind die wichtigsten Aspekte der Pfotenpflege:
Regelmäßige Kontrolle der Pfoten
Überprüfe die Pfoten deines Hundes regelmäßig, idealerweise nach jedem Spaziergang. Achte auf Risse, Schnitte, Fremdkörper oder Verfärbungen. Eine frühzeitige Erkennung von Problemen kann schwerwiegende Komplikationen verhindern.
Was du beachten solltest:
- Schnitte und Wunden: Kleine Schnitte oder Wunden können sich leicht entzünden, besonders wenn Schmutz eindringt.
- Risse und Trockenheit: Rissige oder trockene Pfotenballen sind oft schmerzhaft und können zu Infektionen führen.
- Fremdkörper: Steinchen, Dornen oder Splitter können sich leicht in den Pfotenballen oder zwischen den Zehen festsetzen.
- Verfärbungen: Rote oder geschwollene Stellen können auf Reizungen oder Infektionen hinweisen.
Krallenpflege
Lange Krallen können deinem Hund beim Laufen Schmerzen bereiten und sogar zu Fehlstellungen der Pfoten führen. Die Krallen sollten regelmäßig gekürzt werden, damit sie sich nicht abnutzen oder brechen.
Tipps zur Krallenpflege:
- Regelmäßiges Kürzen: Kürze die Krallen deines Hundes, sobald sie den Boden berühren oder Geräusche beim Laufen machen. In der Regel sollte dies alle 4 bis 6 Wochen erfolgen.
- Geeignete Werkzeuge: Verwende einen speziellen Krallenschneider für Hunde. Achte darauf, nicht zu tief zu schneiden, um Verletzungen des Blutgefäßes im Inneren der Kralle zu vermeiden.
- Angstfreies Schneiden: Wenn dein Hund Angst vor dem Krallenschneiden hat, gewöhne ihn langsam daran. Beginne mit kleinen Schritten und belohne ihn nach jedem erfolgreichen Schnitt.
Pfotenballen pflegen
Die Pfotenballen deines Hundes sind täglich hohen Belastungen ausgesetzt und können schnell austrocknen oder rissig werden. Regelmäßige Pflege hilft, die Pfotenballen geschmeidig und gesund zu halten.
Pflege der Pfotenballen:
- Feuchtigkeitspflege: Verwende spezielle Pfotenbalsame oder -cremes, um die Ballen deines Hundes geschmeidig zu halten. Diese Produkte sind oft mit natürlichen Ölen und Wachsen angereichert, die die Haut schützen und pflegen.
- Vermeide scharfe Chemikalien: Achte darauf, dass dein Hund nicht auf Flächen läuft, die mit scharfen Chemikalien oder Streusalz behandelt wurden, da diese die Pfotenballen austrocknen und reizen können.
Reinigung der Pfoten
Die Pfoten deines Hundes können Schmutz, Schlamm und Keime aufnehmen, die in das Haus getragen werden und zu Infektionen führen können. Eine regelmäßige Reinigung der Pfoten ist daher wichtig, insbesondere nach Spaziergängen im Freien.
Pfotenreinigung:
- Nach jedem Spaziergang: Reinige die Pfoten deines Hundes nach jedem Spaziergang mit einem feuchten Tuch oder einer speziellen Pfotenreinigungsbürste, um Schmutz, Salz und Fremdkörper zu entfernen.
- Trocknen: Achte darauf, die Pfoten nach der Reinigung gründlich zu trocknen, um Pilzinfektionen vorzubeugen, die durch Feuchtigkeit entstehen können.
Fellpflege zwischen den Zehen
Das Fell zwischen den Zehen und an den Pfotenballen deines Hundes kann sich leicht verfilzen und Schmutz oder Fremdkörper festhalten, die zu Reizungen führen. Es ist wichtig, dieses Fell regelmäßig zu pflegen.
Pflege des Zwischenzehenfells:
- Trimmen: Halte das Fell zwischen den Zehen und an den Pfotenballen kurz und sauber. Verwende eine kleine, abgerundete Schere, um das Fell vorsichtig zu schneiden.
- Verfilzungen vermeiden: Bürste das Fell regelmäßig, um Verfilzungen zu vermeiden. Besonders wichtig ist dies bei Hunden mit langem oder dichtem Fell.
Jahreszeitliche Besonderheiten der Pfotenpflege
Die Pfoten deines Hundes sind je nach Jahreszeit unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt. Hier sind die besonderen Herausforderungen und Pflegemaßnahmen, die du im Winter und Sommer beachten solltest.
Winterliche Pfotenpflege
Der Winter stellt besondere Anforderungen an die Pfotenpflege, insbesondere wegen Kälte, Schnee und Streusalz.
Herausforderungen:
- Kälte und Schnee: Die Pfotenballen können durch kalte Temperaturen rissig und spröde werden.
- Streusalz: Salz und andere Chemikalien, die zur Enteisung verwendet werden, können die Pfotenballen deines Hundes reizen und austrocknen.
Pflegemaßnahmen:
- Pfotenbalsam: Trage vor dem Spaziergang eine schützende Pfotencreme oder -balsam auf die Ballen auf, um sie vor Kälte und Streusalz zu schützen.
- Booties: Bei extremen Wetterbedingungen können Hundeschuhe (Booties) eine gute Lösung sein, um die Pfoten deines Hundes zu schützen.
- Pfoten abwaschen: Nach dem Spaziergang solltest du die Pfoten deines Hundes gründlich abwaschen, um Salz und Chemikalien zu entfernen.
Sommerliche Pfotenpflege
Im Sommer können heiße Oberflächen und trockene Bedingungen die Pfoten deines Hundes stark beanspruchen.
Herausforderungen:
- Heißer Asphalt: Der Asphalt kann sich an heißen Tagen stark aufheizen und die Pfotenballen deines Hundes verbrennen.
- Trockenheit: Hitze kann die Pfotenballen austrocknen und rissig machen.
Pflegemaßnahmen:
- Laufe nicht auf heißem Asphalt: Vermeide Spaziergänge auf heißem Asphalt während der Mittagszeit. Wähle stattdessen Gras oder schattige Wege.
- Schutzcreme: Trage eine feuchtigkeitsspendende Pfotencreme auf, um Trockenheit und Rissen vorzubeugen.
- Pfotenkontrolle: Überprüfe die Pfoten deines Hundes regelmäßig auf Anzeichen von Verbrennungen, wie Rötungen oder Blasen.
Erste Hilfe bei Pfotenverletzungen
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es vorkommen, dass sich dein Hund an den Pfoten verletzt. Hier sind einige Tipps zur ersten Hilfe und zur Behandlung von häufigen Pfotenverletzungen.
Schnittverletzungen
Schnittverletzungen können durch scharfe Gegenstände wie Glas, Dornen oder scharfe Steine verursacht werden.
Behandlung:
- Reinigen: Spüle die Wunde mit sauberem Wasser oder einer antiseptischen Lösung aus, um Schmutz und Bakterien zu entfernen.
- Desinfizieren: Trage eine antiseptische Creme oder Salbe auf die Wunde auf.
- Verbinden: Decke die Wunde mit einem sterilen Verband ab, um sie vor weiteren Verletzungen und Schmutz zu schützen. Achte darauf, den Verband nicht zu fest zu ziehen.
- Tierarztbesuch: Bei tiefen oder stark blutenden Wunden solltest du deinen Hund zum Tierarzt bringen.
Fazit
Die Pfotenpflege ist ein wichtiger Bestandteil der allgemeinen Pflege deines Hundes und trägt maßgeblich zu seiner Gesundheit und Mobilität bei. Mit regelmäßiger Pflege, Aufmerksamkeit für mögliche Probleme und dem Einsatz geeigneter Schutzmaßnahmen kannst du sicherstellen, dass die Pfoten deines Hundes gesund bleiben und er sich schmerzfrei und sicher bewegen kann. Achte auf die Bedürfnisse deines Hundes, passe die Pflege an die jeweiligen Jahreszeiten an und zögere nicht, bei Problemen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. So wird dein Hund viele Jahre lang gesund und glücklich an deiner Seite laufen können.
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