Krallenpflege

  • Isabel Scheu
  • 02.10.2024
  • Pflege

Krallenpflege beim Hund: Ein umfassender Leitfaden für gesunde Pfoten

Warum ist die Krallenpflege so wichtig?

Die Krallenpflege ist ein wesentlicher Bestandteil der allgemeinen Hundepflege, der oft übersehen wird. Die Länge und Gesundheit der Krallen spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden deines Vierbeiners. Ungepflegte oder zu lange Krallen können zu Schmerzen, Haltungsschäden und sogar Verletzungen führen. Die Krallen deines Hundes wachsen kontinuierlich und benötigen daher regelmäßige Pflege. Zu lange Krallen beeinträchtigen das Gleichgewicht deines Hundes, was langfristig Muskel- und Gelenkschmerzen verursachen kann.

Darüber hinaus können zu lange Krallen einwachsen oder abbrechen, was sehr schmerzhaft sein kann und tierärztliche Behandlung erfordert. In extremen Fällen bohren sich die Krallen sogar in die Ballen und verursachen schwere Verletzungen.

Wie oft sollte man die Krallen schneiden?

Die Häufigkeit des Krallenschneidens hängt von Faktoren wie der Aktivität des Hundes, seiner Rasse und der Art der Krallen ab. Generelle Richtlinien:

Aktive Hunde

Hunde, die viel auf harten Oberflächen wie Asphalt laufen, nutzen ihre Krallen natürlich ab. In solchen Fällen genügt ein Schnitt etwa alle 4-6 Wochen.

Weniger aktive Hunde

Hunde, die überwiegend auf weichen Untergründen wie Gras laufen oder weniger aktiv sind, benötigen häufigere Krallenpflege, oft alle 2-4 Wochen.

Ältere Hunde

Bei älteren Hunden wächst die Kralle schneller und nutzt sich weniger ab. Deshalb sollten die Krallen regelmäßig kontrolliert und geschnitten werden.

Eine gute Faustregel: Die Krallen sollten geschnitten werden, wenn sie den Boden berühren. Ein Klickgeräusch beim Laufen auf harten Böden ist ein deutliches Zeichen dafür, dass ein Schnitt notwendig ist.

Die richtige Technik: So schneidest du die Krallen deines Hundes

Das Schneiden der Krallen kann für Hundebesitzer eine Herausforderung sein, vor allem wenn der Hund nervös ist. Mit der richtigen Technik wird es jedoch einfacher:

Die richtigen Werkzeuge

Verwende eine spezielle Hundekrallenschere oder einen Krallenschleifer. Scheren sind für die meisten Hunde geeignet, während Schleifer eine gute Option für Hunde mit dicken oder dunklen Krallen sind.

Den Quick identifizieren

Der Quick ist ein empfindlicher Bereich in der Kralle, der Nerven und Blutgefäße enthält. Schneide niemals zu nah am Quick, da dies Schmerzen und Blutungen verursachen kann. Bei hellen Krallen ist der Quick oft als rosafarbene Linie sichtbar, bei dunklen Krallen schneide nur kleine Stücke ab und achte darauf, dass die Schnittfläche nicht dunkel oder feucht wird – das signalisiert, dass du dem Quick nahekommst.

Sicheres Schneiden

Halte die Pfote deines Hundes fest, aber nicht zu stark, um Stress zu vermeiden. Schneide die Kralle in einem 45-Grad-Winkel. Arbeite langsam und nimm lieber weniger auf einmal weg, um das Risiko einer Verletzung des Quick zu minimieren.

Beruhigung des Hundes

Beruhige deinen Hund mit sanften Worten und Belohnungen. Du kannst den Prozess in Etappen durchführen, wenn dein Hund ängstlich ist. Belohne ihn nach jeder Kralle oder Pfote, um positive Assoziationen zu schaffen.

Was tun bei einem Unfall?

Es kann vorkommen, dass du versehentlich den Quick verletzt. Das führt zu Blutungen und Schmerzen für den Hund. Folgende Maßnahmen helfen:

Ruhe bewahren

Bleibe ruhig, um deinen Hund nicht zusätzlich zu stressen.

Blutstillung

Verwende ein blutstillendes Pulver oder notfalls Mehl oder Backpulver, um die Blutung zu stoppen. Drücke das Pulver sanft auf die blutende Stelle und halte leichten Druck, bis die Blutung aufhört.

Beruhigung

Tröste deinen Hund und vermeide, direkt nach dem Vorfall weiterzuschneiden. Gib ihm etwas Zeit zur Erholung.

Beobachtung

Wenn die Blutung nicht aufhört oder dein Hund an der verletzten Stelle leckt, wende dich an deinen Tierarzt.

Tipps zur Pflege zwischen den Schneidevorgängen

Neben dem Schneiden gibt es weitere Maßnahmen zur Gesunderhaltung der Krallen:

Pfotenpflege

Überprüfe regelmäßig die Pfoten deines Hundes auf Fremdkörper, Risse oder Entzündungen. Saubere Pfoten beugen Problemen mit den Krallen vor.

Aktivität fördern

Ermutige deinen Hund, auf verschiedenen Untergründen wie Asphalt zu laufen, um die Krallen auf natürliche Weise abzunutzen.

Krallenschleifer verwenden

Wenn dein Hund das Schneiden nicht mag, könnte ein Krallenschleifer eine gute Alternative sein. Diese Geräte nutzen eine Schleifscheibe, um die Krallen sanft abzutragen.

Routine entwickeln

Integriere die Krallenpflege in die regelmäßige Pflegeroutine. So gewöhnt sich dein Hund daran und der Stress bei zukünftigen Schneidevorgängen verringert sich.

Wann solltest du den Tierarzt aufsuchen?

In einigen Fällen ist die Krallenpflege durch einen Tierarzt oder Hundefriseur ratsam:

Angst oder Aggression

Wenn dein Hund extrem ängstlich oder aggressiv ist, ist es sicherer, die Krallenpflege einem Profi zu überlassen.

Verformte oder beschädigte Krallen

Sind die Krallen verformt oder gespalten, wende dich an einen Tierarzt. Solche Probleme können auf Mangelerscheinungen oder andere gesundheitliche Probleme hinweisen.

Eingewachsene Krallen

Eingewachsene Krallen erfordern professionelle Hilfe, um sie sicher zu entfernen und Infektionen zu vermeiden.

Fazit

Die Krallenpflege ist ein unerlässlicher Teil der Hundepflege. Mit den richtigen Werkzeugen, etwas Geduld und einer ruhigen Herangehensweise kannst du dafür sorgen, dass die Krallen deines Hundes stets gesund sind. Regelmäßiges Schneiden und Pflege beugen Problemen vor und sorgen dafür, dass dein Hund sich wohlfühlt und schmerzfrei laufen kann. Durch positive Erfahrungen wird die Krallenpflege zu einem stressfreien Teil eurer Routine.

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