Hundefutter - Etiketten, wie man sie liest

  • Isabel Scheu
  • 25.10.2024
  • Ernährung

Wie liest man Hundefutter-Etiketten: Ein umfassender Leitfaden

Wenn du in einem Tierfachgeschäft oder online nach Hundefutter suchst, kann die große Auswahl an Marken, Sorten und Zutatenlisten überwältigend sein. Jedes Etikett verspricht das Beste für deinen Hund – aber was steckt wirklich hinter den Angaben? Um die beste Wahl für die Gesundheit deines Hundes zu treffen, ist es wichtig zu wissen, wie man Hundefutter-Etiketten richtig liest und versteht.

In diesem Leitfaden zeigen wir dir, wie du die Informationen auf Hundefutter-Etiketten interpretierst, welche Angaben wichtig sind und auf welche Zutaten du achten oder verzichten solltest.

Warum ist das Lesen von Hundefutter-Etiketten wichtig?

Die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Hundes hängen maßgeblich von seiner Ernährung ab. Minderwertiges Futter kann langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen, wie Fettleibigkeit, Allergien, Verdauungsproblemen oder Herz- und Nierenerkrankungen. Das Etikett auf dem Hundefutter gibt wichtige Informationen über die Qualität der Inhaltsstoffe und den Nährstoffgehalt. So kannst du besser einschätzen, ob das Produkt für deinen Hund geeignet ist.

Da viele Hersteller Marketingbegriffe verwenden, die oft über die tatsächliche Qualität des Futters hinwegtäuschen, ist es wichtig, zu wissen, worauf man achten muss.

Die wichtigsten Abschnitte auf einem Hundefutter-Etikett

Jedes Hundefutter-Etikett besteht aus verschiedenen Abschnitten, die Aufschluss über die Zusammensetzung und den Nährstoffgehalt des Futters geben. Hier sind die wichtigsten Bestandteile:

Produktname

Der Name des Produkts gibt oft Hinweise auf den Hauptbestandteil des Futters. Begriffe wie “mit Huhn” oder “Hühnchen-Geschmack” können jedoch irreführend sein.

Der genaue Wortlaut hat Einfluss auf die Menge des beworbenen Inhalts:

  • “Huhn” oder “Lamm”: Enthält der Produktname nur das Fleisch (z. B. “Huhn”), muss das Futter mindestens 70 % des beworbenen Fleischs enthalten.
  • “Mit Huhn”: Der Zusatz “mit” bedeutet, dass das Futter nur 4 % der angegebenen Fleischsorte enthalten muss.
  • “Geschmack nach Huhn”: Enthält oft nur einen geringen Anteil an Hühnerfleisch oder sogar nur Aromen.

Zutatenliste

Die Zutatenliste zeigt, woraus das Futter tatsächlich besteht. Die Zutaten sind in absteigender Reihenfolge nach Gewicht aufgelistet, d. h. die Zutat, die am meisten enthalten ist, steht an erster Stelle.

Worauf du achten solltest:

  • Tierische Proteine: Fleisch sollte die erste Zutat sein, da es die Hauptquelle für Proteine ist. Bevorzuge klare Angaben wie „Hühnerfleisch“ oder „Rindfleisch“. Vermeide Begriffe wie „Fleischnebenerzeugnisse“ oder „tierische Nebenerzeugnisse“.
  • Getreide und Füllstoffe: Wenn Getreide wie Mais, Weizen oder Reis an erster Stelle steht, enthält das Futter mehr Kohlenhydrate als Fleisch. Hochwertige Getreidequellen wie Vollkornreis, Hafer oder Gerste sind akzeptabel. Billige Füllstoffe wie Mais und Weizenkleie sollten gemieden werden.
  • Gemüse und Obst: Zutaten wie Karotten, Süßkartoffeln, Äpfel oder Beeren sind vorteilhaft, da sie natürliche Vitamine und Ballaststoffe liefern. Sie sollten nach den tierischen Proteinen und Getreiden erscheinen.
  • Künstliche Zusatzstoffe: Achte auf künstliche Farbstoffe, Aromen oder Konservierungsstoffe wie BHA, BHT und Ethoxyquin. Diese können potenziell gesundheitsschädlich sein.

Deklaration der analytischen Bestandteile

Dieser Abschnitt des Etiketts zeigt den Nährstoffgehalt des Futters und hilft, zu verstehen, ob es den Bedürfnissen deines Hundes entspricht.

Wichtige Werte:

  • Rohprotein: Gibt an, wie viel Protein im Futter enthalten ist. Ein Gehalt von mindestens 18 % ist für erwachsene Hunde empfehlenswert, für Welpen und aktive Hunde sollte er höher sein.
  • Rohfett: Fett ist eine wichtige Energiequelle. Ein Fettgehalt zwischen 10 % und 20 % ist für die meisten Hunde ausreichend, abhängig von Aktivitätslevel und Alter.
  • Rohasche: Bezieht sich auf den Mineralstoffgehalt und sollte zwischen 4 % und 8 % liegen.
  • Rohfaser: Ein Fasergehalt von 2 % bis 5 % ist ideal für eine gesunde Verdauung.

Fütterungsempfehlungen

Die Fütterungsempfehlungen geben an, wie viel Futter du deinem Hund je nach Gewicht, Alter und Aktivitätslevel geben solltest. Dies sind allgemeine Richtlinien – der individuelle Bedarf kann je nach Rasse, Stoffwechsel und Gesundheitszustand variieren.

Angaben zur Qualität der Zutaten

Viele Hundefuttermarken werben mit bestimmten Qualitätsmerkmalen wie „natürlich“, „biologisch“ oder „getreidefrei“:

  • „Natürlich“: Bedeutet, dass das Futter keine künstlichen Aromen, Farbstoffe oder Konservierungsmittel enthält. Es sagt jedoch nichts über die Qualität der Zutaten aus.
  • „Biologisch“: Die Zutaten werden ohne synthetische Pestizide oder Gentechnik angebaut. „Biologisch“ ist in der Regel strenger reguliert als „natürlich“.
  • „Getreidefrei“: Enthält keine Getreidesorten wie Weizen, Mais oder Reis. Stattdessen werden alternative Kohlenhydratquellen wie Kartoffeln oder Linsen verwendet. Besonders wichtig für Hunde mit Getreideunverträglichkeiten.

Worauf sollte man bei Hundefutter-Etiketten besonders achten?

Die erste Zutat sollte Fleisch sein

Tierisches Protein ist für Hunde essenziell, da es die notwendigen Aminosäuren für ihre Gesundheit liefert. Fleisch oder Fisch sollte immer an erster Stelle der Zutatenliste stehen. Vermeide Futtersorten, bei denen Getreide oder andere Kohlenhydrate die Hauptzutaten sind.

Keine künstlichen Zusatzstoffe

Achte darauf, dass das Futter frei von künstlichen Konservierungsstoffen, Farbstoffen und Aromen ist. Diese Zusatzstoffe können gesundheitsschädlich sein und bieten keinen Nährwert für deinen Hund.

Vermeide unklare Begriffe

Zutaten wie „tierische Nebenerzeugnisse“ oder „Fleischmehl“ können minderwertige Teile wie Federn oder Hufe enthalten. Achte auf klare Angaben wie „Hühnerfleisch“ oder „Lammfleisch“, um sicherzustellen, dass hochwertiges Fleisch verwendet wird.

Fütterungsempfehlungen individuell anpassen

Die auf dem Etikett angegebenen Fütterungsempfehlungen sind ein guter Ausgangspunkt, sollten jedoch an die individuellen Bedürfnisse deines Hundes angepasst werden. Faktoren wie Alter, Aktivitätslevel und Gesundheitszustand spielen eine Rolle bei der Bestimmung der richtigen Futtermenge.

Fazit: So findest du das beste Futter für deinen Hund

Das Lesen von Hundefutter-Etiketten mag auf den ersten Blick kompliziert erscheinen, aber mit dem richtigen Wissen kannst du fundierte Entscheidungen treffen, die der Gesundheit deines Hundes zugutekommen. Achte auf hochwertige Zutaten, eine ausgewogene Nährstoffzusammensetzung und vermeide künstliche Zusätze. Konsultiere bei Unsicherheiten deinen Tierarzt, um die beste Ernährung für deinen Hund zu wählen.

Eine ausgewogene Ernährung ist der Schlüssel zu einem gesunden, glücklichen und aktiven Hund – und das beginnt mit dem richtigen Futter.

Top Neuigkeiten

Herzensangelegenheit:...

Herzensangelegenheit:...

Welche Lebensmittel...

Giftige Lebensmittel für...