Mythen über Hundeernährung

  • Isabel Scheu
  • 28.10.2024
  • Ernährung

Ernährungsmythen beim Hund: Was stimmt wirklich?

Wenn es um die Ernährung von Hunden geht, gibt es zahlreiche Ratschläge, Empfehlungen und Meinungen, die Hundebesitzer oft verwirren. Von der Frage, ob Getreide schädlich ist, bis hin zur Fütterung von rohem Fleisch oder dem Verbot bestimmter menschlicher Lebensmittel – viele dieser Mythen kursieren in der Hundewelt. Doch was ist wirklich wahr und was sind Missverständnisse oder Fehlinformationen?

In diesem Leitfaden räumen wir mit den häufigsten Ernährungsmythen beim Hund auf, klären, was wirklich stimmt, und geben dir fundierte Ratschläge für eine gesunde Ernährung deines Hundes.

Mythos: Hunde sollten ausschließlich Fleisch fressen

Viele glauben, dass Hunde reine Fleischfresser (Karnivoren) sind, da sie von Wölfen abstammen. Dies führt zu dem Irrglauben, dass Hunde nur Fleisch benötigen und keine pflanzlichen Nahrungsmittel in ihrer Ernährung haben sollten. Doch das ist ein Missverständnis.

Fakt: Hunde sind Allesfresser

Im Gegensatz zu Katzen, die obligate Fleischfresser sind, sind Hunde Allesfresser. Sie können sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrungsmittel verarbeiten. Im Laufe der Domestikation haben sich Hunde daran angepasst, Stärke und Kohlenhydrate zu verdauen. Eine ausgewogene Ernährung sollte daher Fleisch, Gemüse, Obst und Getreide enthalten, um alle notwendigen Nährstoffe zu liefern.

Mythos: Getreide ist schädlich für Hunde

Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass Getreide schlecht für Hunde sei. Diese Annahme hat zur Popularität von getreidefreiem Hundefutter geführt.

Fakt: Getreide ist in Maßen für die meisten Hunde unbedenklich

Getreide wie Reis, Hafer und Gerste sind für Hunde gut verdaulich und liefern wichtige Nährstoffe wie Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien. Nur wenige Hunde leiden tatsächlich an einer Getreideallergie oder -unverträglichkeit. In den meisten Fällen kann Getreide eine nützliche Energiequelle sein. Wichtig ist, dass das Futter qualitativ hochwertig ist und Getreide nur eine ergänzende Komponente darstellt.

Mythos: Rohe Eier sind gut für das Fell und die Haut

Es gibt den Glauben, dass rohe Eier besonders gut für das Fell und die Haut eines Hundes sind. Manche Hundebesitzer füttern daher regelmäßig rohe Eier.

Fakt: Rohe Eier können gesundheitliche Risiken bergen

Obwohl Eier eine gute Proteinquelle sind, bergen rohe Eier potenzielle Risiken wie Salmonellen, die gefährlich für Hunde und Menschen sein können. Außerdem enthält Eiweiß Avidin, das die Aufnahme von Biotin (Vitamin B7) hemmt, welches wichtig für Haut und Fell ist. Gekochte Eier sind eine sichere Ergänzung der Ernährung und bieten Protein sowie Vitamine ohne das Risiko von Krankheitserregern.

Mythos: Knochen sind gut für Hunde

Viele glauben, dass Hunde von Natur aus Knochen fressen sollten, da sie von Wölfen abstammen. Tatsächlich geben viele Hundebesitzer ihren Hunden Knochen als Leckerbissen oder zur Zahnpflege.

Fakt: Knochen können gefährlich sein

Gekochte Knochen sind besonders gefährlich, da sie splittern und innere Verletzungen verursachen können. Wenn du deinem Hund Knochen gibst, sollten diese roh und groß genug sein, damit dein Hund sie nicht verschlucken kann. Knochen von großen Tieren wie Rindern sind besser geeignet als Geflügelknochen. Achte darauf, deinen Hund immer zu beaufsichtigen.

Mythos: Hunde sollten keine Kohlenhydrate bekommen

Ein weiteres Missverständnis ist, dass Hunde keine Kohlenhydrate benötigen oder dass diese schlecht für sie sind. Das führt zu kohlenhydratarmen oder -freien Diäten.

Fakt: Kohlenhydrate sind eine gute Energiequelle für Hunde

Kohlenhydrate liefern Hunden Energie und sind ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Solange sie in Maßen gefüttert werden, können Hunde Kohlenhydrate wie Reis, Kartoffeln oder Haferflocken gut verwerten. Sie sollten jedoch nicht den Hauptbestandteil der Ernährung ausmachen.

Mythos: Trockenfutter reinigt die Zähne von Hunden

Viele glauben, dass Trockenfutter hilft, die Zähne zu reinigen und Zahnstein zu verhindern. Deshalb füttern manche Hundebesitzer Trockenfutter zur Zahnhygiene.

Fakt: Trockenfutter allein reicht nicht aus, um die Zähne zu reinigen

Obwohl Trockenfutter eine etwas abrasivere Wirkung hat als Nassfutter, reicht es nicht aus, um Zahnbelag und Zahnstein effektiv zu verhindern. Die meisten Hunde kauen Trockenfutter nicht gründlich genug. Regelmäßiges Zähneputzen und spezielle Zahnpflegeprodukte sind daher unerlässlich.

Mythos: Hunde dürfen niemals menschliche Nahrung essen

Oft wird gesagt, dass Hunde keine menschliche Nahrung bekommen sollten, da sie giftig oder ungesund sei. Viele vermeiden daher, ihren Hunden frische Lebensmittel zu geben.

Fakt: Viele menschliche Lebensmittel sind sicher und gesund für Hunde

Obwohl einige Lebensmittel wie Schokolade, Zwiebeln, Knoblauch und Trauben giftig für Hunde sind, gibt es viele, die sicher und gesund sind, z.B.:

  • Gekochtes Hühnchen oder Rindfleisch (ohne Gewürze)
  • Karotten, Äpfel, Gurken (in Maßen)
  • Süßkartoffeln und Kürbis (reich an Ballaststoffen und Vitaminen)

Frische Lebensmittel können eine gute Ergänzung zur Ernährung sein, solange sie sicher und nährstoffreich sind. Sie sollten jedoch nur ergänzend zur Hauptnahrung gefüttert werden.

Fazit

Die Ernährung deines Hundes ist entscheidend für seine Gesundheit und sein Wohlbefinden. Viele Mythen und Fehlinformationen kursieren, aber mit fundierter Recherche kannst du die beste Ernährung für deinen Hund sicherstellen. Die wichtigsten Erkenntnisse sind:

  • Hunde sind Allesfresser und profitieren von einer Mischung aus tierischen und pflanzlichen Nahrungsmitteln.
  • Getreide ist für die meisten Hunde unbedenklich und kann eine nützliche Energiequelle sein.
  • Kohlenhydrate sind wichtig und sollten Teil einer ausgewogenen Ernährung sein.
  • Rohe Eier und gekochte Knochen bergen gesundheitliche Risiken und sollten vermieden werden.
  • Frische Lebensmittel können eine gesunde Ergänzung sein, solange sie sicher und nährstoffreich sind.

Wenn du unsicher bist, was die richtige Ernährung für deinen Hund ist, konsultiere immer deinen Tierarzt. Mit einer ausgewogenen Ernährung sorgst du dafür, dass dein Hund ein langes, gesundes und glückliches Leben führen kann.

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