Herzkrankheiten

  • Isabel Scheu
  • 22.01.2025
  • Krankheiten

Herzkrankheiten bei Hunden: Wie man Symptome erkennt und behandelt

Herzkrankheiten gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen bei Hunden, insbesondere bei älteren Tieren. Sie können schwerwiegende Auswirkungen auf die Lebensqualität und das Wohlbefinden deines Hundes haben. Daher ist es wichtig, die Anzeichen von Herzproblemen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig eine entsprechende Behandlung einzuleiten. In diesem Blogbeitrag erfährst du, wie man die Symptome von Herzkrankheiten bei Hunden erkennt, welche Ursachen dahinterstecken und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, um deinem Vierbeiner zu helfen.

1. Symptome von Herzkrankheiten bei Hunden

Die Symptome von Herzkrankheiten bei Hunden können subtil sein und sich langsam entwickeln, weshalb es wichtig ist, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen. Hier sind einige der häufigsten Symptome, die auf Herzprobleme bei Hunden hinweisen können:

  • Husten: Ein häufiger und anhaltender Husten, besonders nachts oder nach Anstrengung, kann ein frühes Zeichen für Herzprobleme sein. Er entsteht oft durch Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge (Lungenödem) oder Druck auf die Luftröhre, verursacht durch ein vergrößertes Herz.
  • Schnelle Ermüdung: Hunde mit Herzkrankheiten zeigen oft eine verminderte Ausdauer. Sie sind schneller müde, spielen oder laufen weniger und haben Schwierigkeiten, Aktivitäten durchzuhalten, die sie früher problemlos bewältigen konnten.
  • Schwere Atmung: Atemnot, schnelles oder angestrengtes Atmen in Ruhephasen können auf eine Herzinsuffizienz hinweisen. Hunde mit Herzproblemen atmen möglicherweise auch mit geöffnetem Maul, was normalerweise nur nach intensiver körperlicher Aktivität der Fall ist.
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust: Hunde mit Herzproblemen verlieren oft ihren Appetit, was zu ungewolltem Gewichtsverlust führen kann. Gleichzeitig kann es bei manchen Hunden auch zu einer Gewichtszunahme durch Flüssigkeitseinlagerungen kommen (besonders im Bauchbereich).
  • Blasse oder bläuliche Schleimhäute: Wenn die Schleimhäute im Maul oder die Zunge bläulich oder blass erscheinen, ist dies ein Anzeichen für eine verminderte Sauerstoffversorgung des Körpers – ein Warnsignal für mögliche Herzprobleme.
  • Schwellungen: Bei fortgeschrittenen Herzproblemen können Flüssigkeitseinlagerungen im Bauchbereich (Aszites) oder an den Beinen auftreten. Dies wird durch eine schlechte Blutzirkulation und Flüssigkeitsansammlungen im Körper verursacht.
  • Kollaps oder Ohnmacht: Bei Hunden mit schweren Herzproblemen kann es zu plötzlichen Ohnmachtsanfällen oder Kollaps kommen, insbesondere nach körperlicher Anstrengung oder Aufregung.

Diese Symptome können auch auf andere gesundheitliche Probleme hinweisen, daher ist eine genaue Diagnose durch einen Tierarzt unerlässlich, um sicherzustellen, dass es sich um eine Herzkrankheit handelt.

2. Häufige Ursachen von Herzkrankheiten bei Hunden

Herzerkrankungen bei Hunden können angeboren oder erworben sein. Es gibt verschiedene Arten von Herzkrankheiten, die Hunde betreffen können. Hier sind die häufigsten Ursachen:

2.1 Mitralklappenendokardiose (Mitralklappeninsuffizienz)

Die Mitralklappenendokardiose ist die häufigste Herzerkrankung bei älteren Hunden, insbesondere bei kleinen Rassen wie Cavalier King Charles Spaniel, Dackel und Pudel. Diese Erkrankung betrifft die Herzklappen, die undicht werden und Blut zurück in das Herz strömen lassen. Dies führt zu einer Belastung des Herzens und kann letztendlich zu Herzinsuffizienz führen.

2.2 Dilatative Kardiomyopathie (DCM)

Die dilatative Kardiomyopathie (DCM) betrifft in der Regel große Hunderassen wie Dobermänner, Boxer und Deutsche Doggen. Bei dieser Krankheit dehnen sich die Herzkammern aus, und das Herz verliert an Kraft, was zu einer verminderten Pumpleistung führt. DCM kann zu Herzversagen und plötzlichem Herztod führen.

2.3 Angeborene Herzfehler

Einige Hunde werden mit Herzfehlern geboren. Zu den häufigsten angeborenen Herzfehlern gehören der Persistierende Ductus arteriosus (PDA) und die Aortenstenose. Diese Defekte beeinflussen den Blutfluss und können, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden, zu schweren Herzproblemen führen.

2.4 Herzinsuffizienz

Herzinsuffizienz tritt auf, wenn das Herz nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut zu pumpen, um den Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Dies kann das Endstadium verschiedener Herzkrankheiten sein und erfordert eine umfassende medizinische Behandlung.

2.5 Herzmuskelentzündung (Myokarditis)

Entzündungen des Herzmuskels (Myokarditis) können durch Infektionen oder Autoimmunerkrankungen verursacht werden und das Herz schwächen, was schließlich zu Herzversagen führen kann.

3. Diagnose von Herzkrankheiten bei Hunden

Wenn dein Hund Symptome einer Herzkrankheit zeigt, wird der Tierarzt eine Reihe von Untersuchungen durchführen, um eine genaue Diagnose zu stellen. Zu den üblichen diagnostischen Methoden gehören:

  • Abhören des Herzens (Auskultation): Der Tierarzt hört das Herz deines Hundes mit einem Stethoskop ab, um nach Herzgeräuschen oder unregelmäßigen Herzschlägen zu suchen.
  • Röntgen: Röntgenbilder des Brustkorbs können helfen, eine Vergrößerung des Herzens oder Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge zu erkennen.
  • Ultraschall des Herzens (Echokardiographie): Ein Herzultraschall liefert ein genaues Bild des Herzens und zeigt, wie gut es Blut pumpt und ob strukturelle Probleme vorliegen.
  • Elektrokardiogramm (EKG): Ein EKG misst die elektrische Aktivität des Herzens und hilft, unregelmäßige Herzschläge oder Arrhythmien zu identifizieren.
  • Blutuntersuchungen: Bluttests können Aufschluss über den allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes geben und bestimmte Biomarker im Zusammenhang mit Herzkrankheiten identifizieren.

4. Behandlung von Herzkrankheiten bei Hunden

Die Behandlung von Herzkrankheiten bei Hunden hängt von der Art der Erkrankung und dem Schweregrad der Symptome ab. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die Lebensqualität deines Hundes zu verbessern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Hier sind einige gängige Behandlungsoptionen:

4.1 Medikamente

In den meisten Fällen von Herzkrankheiten verschreibt der Tierarzt eine Kombination von Medikamenten, um das Herz zu entlasten, die Symptome zu lindern und die Pumpleistung des Herzens zu verbessern:

  • ACE-Hemmer: Diese Medikamente erweitern die Blutgefäße, senken den Blutdruck und erleichtern dem Herzen das Pumpen.
  • Diuretika: Diuretika helfen, überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper zu entfernen, um Lungenödeme und Aszites (Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum) zu reduzieren.
  • Betablocker: Betablocker verlangsamen den Herzschlag und verringern die Arbeitsbelastung des Herzens.
  • Herzglykoside: Diese Medikamente verbessern die Kontraktionskraft des Herzens, was besonders bei Hunden mit Herzinsuffizienz hilfreich ist.
  • Antiarrhythmika: Bei Hunden mit unregelmäßigem Herzschlag (Arrhythmie) können Antiarrhythmika eingesetzt werden, um den Herzrhythmus zu stabilisieren.
4.2 Chirurgische Eingriffe

In einigen Fällen, insbesondere bei angeborenen Herzfehlern wie PDA oder schweren Klappenfehlern, kann eine Operation erforderlich sein. Diese Eingriffe sind komplex, aber sie können die Lebensqualität erheblich verbessern oder das Problem vollständig beheben.

4.3 Lebensstil- und Ernährungsanpassungen

Eine ausgewogene Ernährung und ein angepasstes Bewegungsprogramm sind für Hunde mit Herzkrankheiten wichtig. Dein Tierarzt kann dir möglicherweise eine spezielle Herzdiät empfehlen, die wenig Natrium enthält, um Flüssigkeitseinlagerungen zu verhindern. Omega-3-Fettsäuren, Taurin und L-Carnitin können ebenfalls unterstützend wirken, um die Herzgesundheit zu verbessern. Darüber hinaus ist es wichtig, das Aktivitätsniveau deines Hundes anzupassen. Zu viel Bewegung kann das Herz überlasten, während zu wenig Aktivität die allgemeine Gesundheit deines Hundes beeinträchtigen kann.

4.4 Regelmäßige tierärztliche Überwachung

Hunde mit Herzkrankheiten sollten regelmäßig tierärztlich überwacht werden. Dein Tierarzt wird den Zustand des Herzens, die Wirksamkeit der Medikamente und eventuelle Fortschritte der Krankheit im Auge behalten. In manchen Fällen kann es erforderlich sein, die Medikation anzupassen oder zusätzliche Untersuchungen durchzuführen.

5. Vorbeugung von Herzkrankheiten bei Hunden

Während nicht alle Herzkrankheiten verhindert werden können, gibt es einige Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um das Risiko für Herzprobleme zu minimieren oder bestehende Erkrankungen besser zu managen:

  • Gesunde Ernährung: Füttere deinen Hund mit einer ausgewogenen, nährstoffreichen Ernährung und vermeide Nahrungsmittel mit hohem Salzgehalt, um Flüssigkeitsansammlungen zu verhindern.
  • Regelmäßige Bewegung: Halte deinen Hund fit, aber achte darauf, das Training an sein Gesundheitsniveau anzupassen. Mäßige Bewegung stärkt das Herz und hält das Gewicht unter Kontrolle.
  • Regelmäßige tierärztliche Kontrollen: Regelmäßige Gesundheitschecks, besonders bei älteren Hunden, sind wichtig, um Herzprobleme frühzeitig zu erkennen.
  • Gewichtskontrolle: Übergewicht belastet das Herz zusätzlich. Halte das Gewicht deines Hundes im Auge, um eine zusätzliche Belastung zu vermeiden.

Fazit

Herzkrankheiten bei Hunden können das Leben deines Vierbeiners erheblich beeinträchtigen, aber mit einer frühzeitigen Diagnose und der richtigen Behandlung lassen sich die Symptome oft gut managen. Achte auf die typischen Anzeichen von Herzproblemen wie Husten, schnelle Ermüdung und Atembeschwerden und suche bei Auffälligkeiten schnellstmöglich einen Tierarzt auf. Mit der richtigen medizinischen Unterstützung und einem angepassten Lebensstil kannst du die Lebensqualität deines Hundes deutlich verbessern und ihm ein langes und glückliches Leben ermöglichen.

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