Daibets

  • Isabel Scheu
  • 26.01.2025
  • Krankheiten

Diabetes bei Hunden: Wie du die Krankheit erkennst und behandelst

Diabetes mellitus, oft einfach als Diabetes bezeichnet, ist eine häufige Stoffwechselerkrankung, die auch Hunde betreffen kann. Sie tritt auf, wenn der Körper des Hundes nicht in der Lage ist, den Blutzuckerspiegel richtig zu regulieren. Unbehandelt kann Diabetes zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen, aber mit der richtigen Pflege und Behandlung können Hunde mit Diabetes ein langes und glückliches Leben führen. In diesem Blogbeitrag erfährst du, wie du die Anzeichen von Diabetes bei Hunden erkennst, welche Ursachen und Risikofaktoren es gibt und wie du deinen Hund richtig behandelst.

1. Was ist Diabetes bei Hunden?

Diabetes mellitus bei Hunden tritt auf, wenn der Körper entweder nicht genügend Insulin produziert oder das vorhandene Insulin nicht richtig verwendet. Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird und den Blutzuckerspiegel reguliert. Es hilft, Glukose (Zucker) aus dem Blut in die Zellen zu transportieren, wo sie als Energie verwendet wird. Bei Hunden mit Diabetes kann der Zucker nicht richtig verarbeitet werden, wodurch er im Blutkreislauf verbleibt und zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) führt. Es gibt zwei Haupttypen von Diabetes:

  • Typ-1-Diabetes: Dieser Typ tritt auf, wenn die Bauchspeicheldrüse nicht genügend Insulin produziert. Typ-1-Diabetes ist die häufigste Form bei Hunden.
  • Typ-2-Diabetes: Bei dieser Form von Diabetes kann der Körper zwar Insulin produzieren, aber die Zellen reagieren nicht mehr richtig darauf (Insulinresistenz). Dieser Typ tritt häufiger bei Katzen auf, ist aber bei Hunden selten.

Da die Zellen keinen Zucker aufnehmen können, wird er mit dem Urin ausgeschieden, was zu einem Verlust von Energie führt und andere Symptome verursacht.

2. Symptome von Diabetes bei Hunden

Die Symptome von Diabetes bei Hunden entwickeln sich oft schleichend, weshalb die Krankheit in den frühen Stadien schwer zu erkennen sein kann. Es gibt jedoch einige typische Anzeichen, auf die du achten solltest:

2.1 Erhöhter Durst (Polydipsie)

Eines der ersten Anzeichen von Diabetes bei Hunden ist ein gesteigerter Durst. Dein Hund könnte mehr Wasser als gewöhnlich trinken und öfter nach frischem Wasser verlangen. Dieser gesteigerte Durst entsteht, weil der Körper versucht, überschüssigen Zucker über den Urin auszuscheiden, was zu Dehydrierung führen kann.

2.2 Häufiges Urinieren (Polyurie)

Als Folge des gesteigerten Dursts wird dein Hund auch häufiger urinieren. Möglicherweise bemerkt du, dass er mehrmals am Tag nach draußen muss oder sich Unfälle im Haus häufen. Dies liegt daran, dass der Körper versucht, den überschüssigen Zucker über den Urin loszuwerden.

2.3 Gewichtsverlust trotz gesteigerten Appetits

Ein weiteres typisches Symptom von Diabetes ist Gewichtsverlust, obwohl dein Hund möglicherweise mehr als gewöhnlich frisst. Da der Körper den Zucker nicht effektiv nutzen kann, beginnen die Zellen, auf Fettreserven zuzugreifen, was zu ungewolltem Gewichtsverlust führt.

2.4 Erhöhter Hunger (Polyphagie)

Viele Hunde mit Diabetes zeigen einen gesteigerten Appetit, da ihre Zellen nicht genügend Energie erhalten. Trotz des vermehrten Fressens kann es jedoch zu einem Gewichtsverlust kommen, da die Nährstoffe nicht richtig verwertet werden können.

2.5 Schwäche oder Lethargie

Wenn der Körper deines Hundes nicht in der Lage ist, den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu transportieren, um Energie zu erzeugen, kann dies zu Müdigkeit und Schwäche führen. Dein Hund könnte weniger aktiv und schneller erschöpft sein als sonst.

2.6 Trübung der Augen (Katarakt)

Ein weiteres Anzeichen für Diabetes ist die Trübung der Augenlinsen, die zu Sehproblemen oder sogar Erblindung führen kann. Bei vielen Hunden mit Diabetes entwickeln sich Grauer Star (Katarakt), was sich durch eine milchige oder trübe Verfärbung der Augen zeigt.

2.7 Wiederkehrende Infektionen

Hunde mit Diabetes sind anfälliger für Infektionen, insbesondere Harnwegsinfektionen oder Hautinfektionen. Der hohe Zuckergehalt im Blut und Urin fördert das Wachstum von Bakterien, was zu häufigen Infektionen führen kann.

Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome bei deinem Hund bemerkst, solltest du schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden.

3. Ursachen und Risikofaktoren für Diabetes bei Hunden

Es gibt mehrere Faktoren, die das Risiko für Diabetes bei Hunden erhöhen können:

3.1 Genetische Veranlagung

Bestimmte Hunderassen haben ein höheres Risiko, an Diabetes zu erkranken. Dazu gehören insbesondere:

  • Pudel
  • Beagles
  • Dackel
  • Cocker Spaniel
  • Deutsche Schäferhunde
  • Schnauzer
  • Samojeden
3.2 Übergewicht

Übergewicht und Fettleibigkeit sind wichtige Risikofaktoren für die Entwicklung von Diabetes bei Hunden. Ein übermäßiger Fettanteil im Körper kann zu Insulinresistenz führen und die Funktion der Bauchspeicheldrüse beeinträchtigen.

3.3 Hormonelle Störungen

Hormonelle Veränderungen, wie das Cushing-Syndrom oder die Läufigkeit bei unkastrierten Hündinnen, können das Risiko für Diabetes erhöhen. Weibliche Hunde, insbesondere unkastrierte Hündinnen, haben ein höheres Risiko, an Diabetes zu erkranken als männliche Hunde.

3.4 Alter

Ältere Hunde haben ein höheres Risiko, an Diabetes zu erkranken. Typischerweise wird die Krankheit bei Hunden im Alter von sechs bis neun Jahren diagnostiziert.

3.5 Entzündliche Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse

Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) kann die Insulinproduktion beeinträchtigen und somit das Risiko für Diabetes erhöhen.

4. Diagnose von Diabetes bei Hunden

Wenn dein Tierarzt den Verdacht auf Diabetes hat, wird er eine Reihe von Tests durchführen, um die Diagnose zu bestätigen. Zu den gängigen diagnostischen Methoden gehören:

4.1 Blutzuckertest

Der Blutzuckerspiegel deines Hundes wird überprüft, um festzustellen, ob er erhöht ist. Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel deutet auf Diabetes hin. Normalerweise sollte der Blutzuckerspiegel eines gesunden Hundes zwischen 70 und 120 mg/dl liegen.

4.2 Urinuntersuchung

Eine Urinprobe wird auf das Vorhandensein von Glukose und Ketonen getestet. Bei Hunden mit Diabetes ist Zucker im Urin nachweisbar. Ketone im Urin können auf eine fortgeschrittene diabetische Ketoazidose hinweisen, die dringend behandelt werden muss.

4.3 Fruktosamin-Test

Ein Fruktosamin-Test misst den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel über einen längeren Zeitraum (etwa zwei bis drei Wochen). Dieser Test hilft, das Ausmaß und die Dauer der Hyperglykämie zu bestimmen und die Diagnose zu bestätigen.

5. Behandlung von Diabetes bei Hunden

Diabetes bei Hunden ist eine lebenslange Erkrankung, die zwar nicht heilbar, aber gut behandelbar ist. Die Behandlung zielt darauf ab, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und das Risiko von Komplikationen zu minimieren. Hier sind die wichtigsten Behandlungsmethoden:

5.1 Insulintherapie

Die Insulintherapie ist die wichtigste Behandlung bei Diabetes. Dein Hund benötigt in den meisten Fällen tägliche Insulininjektionen, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Dein Tierarzt wird dir zeigen, wie du das Insulin spritzen musst, und dir den richtigen Insulintyp und die Dosierung für deinen Hund verschreiben. Die Injektionen werden in der Regel ein- bis zweimal täglich verabreicht.

5.2 Ernährungsmanagement

Die Ernährung deines Hundes spielt eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Diabetes. Eine faserreiche, kohlenhydratarme Diät hilft, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Es ist wichtig, regelmäßige Fütterungszeiten einzuhalten und das Futter in gleichmäßigen Mengen zu geben. Vermeide Leckerlis mit hohem Zucker- oder Kohlenhydratgehalt.

5.3 Regelmäßige Blutzuckermessungen

Zu Beginn der Behandlung ist es wichtig, den Blutzuckerspiegel deines Hundes regelmäßig zu überwachen. Dein Tierarzt kann dir ein Blutzuckermessgerät für den Heimgebrauch empfehlen, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren und die Insulindosis entsprechend anzupassen.

5.4 Bewegung

Regelmäßige Bewegung hilft, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und das Gewicht deines Hundes zu kontrollieren. Achte jedoch darauf, die körperliche Aktivität gleichmäßig zu halten, da plötzliche oder übermäßige Bewegung den Blutzuckerspiegel beeinflussen kann.

6. Komplikationen bei Diabetes

Ohne die richtige Behandlung kann Diabetes bei Hunden zu schwerwiegenden Komplikationen führen:

  • Diabetische Ketoazidose (DKA): Eine lebensbedrohliche Komplikation, bei der der Körper beginnt, Fette als Energiequelle zu verwenden, was zur Ansammlung von Ketonen im Blut führt. Symptome sind Erbrechen, Atemnot und Lethargie.
  • Blindheit: Unbehandelter Diabetes kann zu Katarakt (Grauer Star) führen, was letztendlich zur Erblindung führen kann.
  • Nervenschäden: Chronisch hoher Blutzucker kann Nervenschäden verursachen, was zu Schwäche oder Lähmungen führen kann.

Die regelmäßige Überwachung des Blutzuckers und eine konsequente Insulintherapie sind entscheidend, um diese Komplikationen zu vermeiden.

Fazit

Diabetes bei Hunden ist eine ernste, aber gut behandelbare Erkrankung, die bei frühzeitiger Diagnose und entsprechender Behandlung das Leben deines Hundes nur wenig einschränkt. Indem du die Symptome frühzeitig erkennst, regelmäßig den Blutzuckerspiegel überprüfst und deinen Hund mit der richtigen Ernährung und Insulintherapie unterstützt, kannst du deinem Hund eine hohe Lebensqualität ermöglichen. Zögere nicht, einen Tierarzt aufzusuchen, wenn du Anzeichen von Diabetes bei deinem Hund bemerkst – je früher die Diagnose erfolgt, desto besser sind die Chancen, die Krankheit in den Griff zu bekommen.

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