Chronische Erkrankungen beim Hund

  • Isabel Scheu
  • 30.01.2025
  • Krankheiten

Chronische Erkrankungen beim Hund: Ursachen, Symptome und Umgang im Alltag

Chronische Erkrankungen sind nicht nur ein Problem beim Menschen, sondern betreffen auch unsere treuen Begleiter, die Hunde. Diese langanhaltenden oder lebenslangen Krankheiten können die Lebensqualität des Hundes und seiner Besitzer erheblich beeinflussen. Doch mit einer rechtzeitigen Diagnose, der richtigen Behandlung und einer angepassten Pflege können Hunde mit chronischen Erkrankungen ein erfülltes und glückliches Leben führen. In diesem Artikel beleuchten wir die häufigsten chronischen Krankheiten beim Hund, ihre Ursachen, Symptome und Möglichkeiten, den Alltag zu erleichtern.

Was sind chronische Erkrankungen beim Hund?

Chronische Erkrankungen beim Hund sind Krankheiten, die über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben oder wiederkehrend auftreten. Sie können unterschiedlichste Organe und Systeme betreffen, wie das Immunsystem, die Gelenke, die Haut, die inneren Organe oder das Nervensystem. Diese Krankheiten sind in der Regel nicht heilbar, aber mit der richtigen Therapie können ihre Symptome gelindert und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt werden.

Häufige chronische Erkrankungen bei Hunden

Im Folgenden stellen wir einige der häufigsten chronischen Krankheiten vor, die bei Hunden auftreten können:

1. Arthrose und Gelenkerkrankungen

Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die häufig ältere Hunde betrifft, aber auch bei jungen Hunden durch Verletzungen oder genetische Veranlagung entstehen kann. Sie führt zu einem schmerzhaften Abbau des Knorpels in den Gelenken.

Symptome:

  • Steifheit und Bewegungsunlust
  • Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Treppensteigen
  • Humpeln oder Lahmheit

Behandlung: Schmerzmittel, Physiotherapie, Nahrungsergänzungsmittel wie Glucosamin und Chondroitin, sowie Gewichtskontrolle können helfen.

2. Chronische Nierenerkrankung (CNE)

Die chronische Nierenerkrankung ist eine der häufigsten Erkrankungen bei älteren Hunden. Sie führt dazu, dass die Nieren ihre Funktion allmählich verlieren, Giftstoffe nicht mehr effektiv aus dem Körper entfernen können und wichtige Nährstoffe verloren gehen.

Symptome:

  • Vermehrtes Trinken und Urinieren
  • Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit
  • Erbrechen und Durchfall

Behandlung: Spezielle Nierendiäten, Medikamente zur Unterstützung der Nierenfunktion und regelmäßige Blutuntersuchungen sind entscheidend.

3. Diabetes mellitus

Diabetes tritt auf, wenn die Bauchspeicheldrüse des Hundes nicht genügend Insulin produziert oder der Körper das Insulin nicht effektiv nutzen kann. Diese Krankheit betrifft häufig übergewichtige Hunde oder Hunde bestimmter Rassen wie Beagles oder Zwergschnauzer.

Symptome:

  • Vermehrtes Trinken und Wasserlassen
  • Gewichtsverlust trotz gesteigertem Appetit
  • Trübung der Augenlinse (Katarakt)

Behandlung: Eine Insulintherapie, eine speziell angepasste Ernährung und regelmäßige Bewegung sind essenziell.

4. Herzinsuffizienz

Chronische Herzinsuffizienz, insbesondere Mitralklappenerkrankungen oder Dilatative Kardiomyopathie, betrifft häufig ältere Hunde oder bestimmte Rassen wie den Cavalier King Charles Spaniel oder den Dobermann.

Symptome:

  • Husten, besonders nachts oder nach Anstrengung
  • Schnelle Ermüdung
  • Appetitverlust und Gewichtsverlust

Behandlung: Medikamente zur Unterstützung der Herzfunktion, wie ACE-Hemmer oder Diuretika, sowie eine salzarme Diät können helfen.

5. Allergien und Hauterkrankungen

Chronische Allergien und Hautprobleme können Hunde jeden Alters betreffen. Sie werden häufig durch Umweltfaktoren (z. B. Pollen oder Hausstaubmilben), Futtermittelunverträglichkeiten oder Parasiten wie Flöhe ausgelöst.

Symptome:

  • Juckreiz und ständiges Kratzen
  • Rötungen, Hautausschläge oder Haarausfall
  • Wiederkehrende Ohrentzündungen

Behandlung: Eine hypoallergene Ernährung, Medikamente wie Antihistaminika oder Kortison sowie die Vermeidung von Auslösern können Linderung verschaffen.

6. Chronische Atemwegserkrankungen

Hunde können an chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma oder chronischer Bronchitis leiden. Diese Krankheiten führen zu anhaltendem Husten und Atembeschwerden.

Symptome:

  • Husten (trocken oder produktiv)
  • Keuchen oder Röcheln
  • Atemnot, besonders bei Anstrengung

Behandlung: Medikamente wie Bronchodilatatoren oder entzündungshemmende Mittel sowie das Vermeiden von Reizstoffen wie Rauch oder Staub sind entscheidend.

Diagnose und Umgang mit chronischen Krankheiten

Die Diagnose chronischer Erkrankungen erfordert eine gründliche Untersuchung durch den Tierarzt. Diese kann Bluttests, Röntgenaufnahmen, Ultraschall oder andere diagnostische Verfahren umfassen. Nach der Diagnose ist es wichtig, einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen und regelmäßig Kontrolluntersuchungen durchzuführen.

Tipps für den Alltag mit einem chronisch kranken Hund:

  • Stellen Sie eine regelmäßige Medikamentenvergabe sicher.
  • Halten Sie sich an die empfohlene Diät oder Fütterungsvorgaben.
  • Sorgen Sie für eine stressarme Umgebung und ausreichend Ruhezeiten.
  • Ermöglichen Sie moderate Bewegung, angepasst an den Gesundheitszustand Ihres Hundes.
  • Beobachten Sie Veränderungen im Verhalten oder bei den Symptomen und informieren Sie Ihren Tierarzt darüber.

Prävention von chronischen Krankheiten

Auch wenn nicht alle chronischen Erkrankungen verhindert werden können, gibt es Maßnahmen, um das Risiko zu minimieren:

  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt
  • Eine ausgewogene Ernährung und Vermeidung von Übergewicht
  • Ausreichend Bewegung und mentale Stimulation
  • Schutz vor Parasiten wie Flöhen oder Zecken
  • Impfungen und regelmäßige Entwurmung

Fazit

Chronische Erkrankungen beim Hund können eine Herausforderung darstellen, aber mit der richtigen Pflege und Unterstützung können betroffene Hunde ein gutes Leben führen. Eine frühzeitige Diagnose, individuell angepasste Behandlungspläne und viel Liebe und Geduld sind der Schlüssel, um die Lebensqualität Ihres Hundes zu erhalten. Sprechen Sie regelmäßig mit Ihrem Tierarzt, um die bestmögliche Betreuung für Ihren Vierbeiner zu gewährleisten.

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