Kreuzbandriss

  • Isabel Scheu
  • 19.02.2025
  • Krankheiten

Kreuzbandriss beim Hund: Ursachen, Symptome und Behandlung

Ein Kreuzbandriss gehört zu den häufigsten orthopädischen Verletzungen bei Hunden und kann zu starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen. Besonders betroffen sind aktive oder übergewichtige Hunde, aber auch kleinere Rassen können an dieser Verletzung leiden. Doch wie erkennt man einen Kreuzbandriss beim Hund? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Und wie sieht die richtige Nachsorge aus? In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige über den Kreuzbandriss beim Hund – von den ersten Symptomen bis zur erfolgreichen Heilung.

Was ist ein Kreuzbandriss beim Hund?

Das Kreuzband ist eine wichtige Struktur im Kniegelenk, die für Stabilität und Bewegungskontrolle sorgt. Beim Hund gibt es zwei Kreuzbänder:

  • Das **vordere Kreuzband** (*Ligamentum cruciatum craniale*) – am häufigsten betroffen.
  • Das **hintere Kreuzband** (*Ligamentum cruciatum caudale*) – deutlich seltener verletzt.

Ein Kreuzbandriss (Kreuzbandruptur) entsteht meist durch eine plötzliche Überlastung oder durch degenerative Veränderungen im Gelenk. Wenn das Band reißt, verliert das Knie an Stabilität, was zu Schmerzen, Lahmheit und langfristigen Gelenkproblemen führen kann.

Ursachen eines Kreuzbandrisses beim Hund

Ein Kreuzbandriss kann verschiedene Ursachen haben:

1. **Akute Verletzung**

Ein plötzlicher Riss kann durch ruckartige Bewegungen entstehen, zum Beispiel:

  • Springen und abruptes Landen
  • Plötzliche Richtungswechsel beim Rennen
  • Rutschen auf glatten Böden
2. **Degenerative Veränderungen**

Bei vielen Hunden entwickelt sich der Kreuzbandriss langsam durch eine schleichende Schwächung des Bandes. Ursachen dafür sind:

  • Übergewicht – Höhere Belastung des Kniegelenks
  • Genetische Veranlagung – Besonders bei großen Rassen wie Labrador, Rottweiler und Boxer
  • Gelenkerkrankungen wie Arthrose
  • Alter – Mit zunehmendem Alter nimmt die Elastizität der Bänder ab

Symptome eines Kreuzbandrisses beim Hund

Ein Kreuzbandriss verursacht oft deutliche Beschwerden. Typische Anzeichen sind:

  • Plötzliche **Lahmheit** – Der Hund setzt die betroffene Pfote nicht oder nur zögerlich auf.
  • Schmerzreaktionen – Besonders beim Strecken oder Beugen des Beins.
  • Schonhaltung – Der Hund hält das betroffene Bein leicht angewinkelt.
  • Schwellung im Kniegelenk – Durch Entzündungen oder Blutergüsse.
  • Unsicherer Gang – Instabilität im Knie führt zu Humpeln oder Ausrutschen.

💡 **Tipp:** Eine schleichende Verschlechterung, bei der der Hund zunächst nur gelegentlich humpelt, kann ebenfalls ein Hinweis auf eine beginnende Kreuzbandproblematik sein.

Wie wird ein Kreuzbandriss diagnostiziert?

Wenn dein Hund Anzeichen eines Kreuzbandrisses zeigt, solltest du ihn sofort tierärztlich untersuchen lassen. Der Tierarzt wird:

  • Das Kniegelenk auf **Schmerzen und Schwellungen** untersuchen.
  • Den sogenannten **Schubladentest** durchführen – Dabei prüft er, ob sich der Unterschenkel im Vergleich zum Oberschenkel unnatürlich verschieben lässt.
  • Eine **Röntgenaufnahme** machen, um andere Gelenkprobleme wie Arthrose oder Frakturen auszuschließen.
  • In manchen Fällen eine **Ultraschall- oder MRT-Untersuchung** anordnen, um den Grad der Verletzung genauer zu beurteilen.

Behandlungsmöglichkeiten eines Kreuzbandrisses

Die Behandlung hängt von der Schwere des Risses, der Größe des Hundes und der individuellen Situation ab.

1. **Operative Behandlung – Die häufigste Wahl**

Bei mittleren und großen Hunden sowie bei vollständigen Kreuzbandrissen ist eine OP meist unumgänglich. Es gibt verschiedene Operationsmethoden:

  • **TPLO (Tibial Plateau Leveling Osteotomy)** – Das Schienbein wird chirurgisch umgestellt, um das Knie stabil zu machen.
  • **TTA (Tibial Tuberosity Advancement)** – Eine ähnliche Technik wie TPLO, bei der der Sehnenwinkel angepasst wird.
  • **Extrakapsuläre Technik (Fadentechnik)** – Eine stabilisierende Naht ersetzt das Kreuzband, besonders bei kleineren Hunden.
2. **Konservative Behandlung – Für kleine Hunde und leichte Fälle**

Bei kleinen Hunden unter 10 kg oder bei Teilrissen kann eine nicht-operative Therapie erwogen werden:

  • **Ruhe & Bewegungseinschränkung** – Mehrere Wochen strikte Schonung.
  • **Physiotherapie** – Muskelaufbau zur Stabilisierung des Kniegelenks.
  • **Schmerzmittel & Entzündungshemmer** – Zur Linderung der Beschwerden.

💡 **Tipp:** Konservative Behandlung erfordert Geduld und konsequente Schonung, um Folgeschäden zu vermeiden.

Nachsorge und Rehabilitation

Die richtige Nachsorge ist entscheidend für eine erfolgreiche Heilung.

1. **Schonzeit einhalten**
  • Die ersten **6–8 Wochen** nach der OP oder Verletzung sollte der Hund nicht springen oder rennen.
  • Spaziergänge an der Leine, um das Knie nicht zu überlasten.
2. **Physiotherapie & gezieltes Training**
  • Sanfte Bewegungen fördern die Heilung und beugen Muskelschwund vor.
  • Wassergymnastik (Unterwasserlaufband) kann helfen.
3. **Gewichtskontrolle & Ernährung**
  • Übergewicht belastet die Gelenke zusätzlich – eine angepasste Ernährung ist wichtig.
  • Gelenkunterstützende Nahrungsergänzungsmittel (z. B. Glucosamin, Omega-3-Fettsäuren) können die Heilung fördern.

Prognose und Leben mit einem Kreuzbandriss

Die meisten Hunde erholen sich nach einer erfolgreichen Operation gut und können wieder normal laufen. Ohne Behandlung kann ein Kreuzbandriss jedoch zu chronischen Schmerzen und Arthrose führen.

Langfristige Tipps:
  • Regelmäßige Bewegung zur Stärkung der Muskulatur.
  • Gelenkschonende Aktivitäten wie Schwimmen.
  • Vermeidung von Übergewicht, um das Knie nicht zusätzlich zu belasten.

💡 **Fazit:** Ein Kreuzbandriss ist eine ernste, aber gut behandelbare Verletzung. Mit einer frühzeitigen Diagnose, der richtigen Therapie und konsequenter Nachsorge kann dein Hund wieder ein aktives und schmerzfreies Leben führen.

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