FAQ magendrehung Stuttgart HUndechule


Die Magendrehung (medizinisch: Torsio ventriculi) ist ein Zustand, bei dem sich der Magen um seine eigene Achse dreht – meist um 180° bis 360°. Dabei werden:

  • Der Magenein- und -ausgang abgeschnürt,
  • Blutgefäße abgeklemmt,
  • und es kommt zu einer lebensbedrohlichen Gasansammlung und Durchblutungsstörung.

💥 Es handelt sich um einen akuten Notfall, der innerhalb weniger Stunden tödlich verlaufen kann.



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Besonders gefährdet sind:

Große bis sehr große Rassen mit tiefer Brust, z. B.:

  • Deutsche Dogge
  • Dobermann
  • Schäferhund
  • Bernhardiner
  • Setter
  • Boxer
  • Weimaraner

Hunde mit ängstlichem oder nervösem Wesen

Hunde, die einmal täglich große Portionen fressen

Hunde, die nach dem Fressen toben oder sich viel bewegen

💡 Auch kleinere Hunde können betroffen sein, wenn auch deutlich seltener.



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  • Unruhiges Verhalten (Hinlegen, Aufstehen, Positionswechsel)
  • Aufgeblähter Bauch (v. a. linker Oberbauch)
  • Würgen ohne Erbrechen
  • Speichelfluss / Schaum vorm Maul
  • Schnappatmung oder schnelle Atmung
  • Abgeschlagenheit bis Kreislaufkollaps
  • Blasse Schleimhäute, kalte Gliedmaßen

⚠️ Diese Anzeichen sind extrem ernst zu nehmen – auch wenn sie anfangs „nur leicht“ erscheinen.



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➡️ SOFORT in die nächste Tierklinik fahren – keine Zeit verlieren!

NICHT auf Besserung warten

NICHT selbst versuchen, den Bauch zu massieren oder Luft abzulassen

Am besten vorher anrufen, damit das Klinikteam vorbereitet ist

🕐 Jede Minute zählt – eine Magendrehung ist innerhalb weniger Stunden tödlich, wenn unbehandelt.

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Behandlung in der Klinik:

Stabilisierung des Kreislaufs (Infusion, Schmerzmittel)

Druckentlastung des Magens (über Schlauch oder Punktion)

Sofortige Operation, bei der:

  • Der Magen zurückgedreht und entleert wird
  • Abgestorbenes Gewebe entfernt wird (in schweren Fällen)
  • Der Magen chirurgisch fixiert wird (sog. Gastropexie), um Wiederholungen zu vermeiden


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➡️ Die Überlebenschance hängt stark vom Zeitpunkt der Behandlung ab:

>90 % Überlebensrate, wenn der Hund innerhalb der ersten 1–2 Stunden behandelt wird

Deutlich schlechtere Prognose bei später Behandlung oder Organversagen

➡️ Mit operativer Fixierung ist das Wiederholungsrisiko deutlich reduziert.



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Vollständig verhindern lässt sie sich nicht – aber Du kannst das Risiko deutlich senken:

✅ 2–3 kleinere Mahlzeiten statt einer großen

✅ Futter- und Wassernapf nicht erhöht anbieten (bei gefährdeten Rassen umstritten – je nach Tierarztmeinung)

✅ Ruhige Phase nach dem Fressen (mind. 1 Stunde keine wilde Bewegung)

✅ Keine Stresssituationen rund um das Fressen

✅ Langsames Fressen fördern (z. B. mit Anti-Schlingnapf)


💡 Bei besonders gefährdeten Hunden: prophylaktische Gastropexie (Magenfixierung) kann bei Kastration oder OP mitgemacht werden – sprich mit Deiner Tierärztin oder Deinem Tierarzt!



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Eine direkte Erblichkeit ist nicht eindeutig nachgewiesen, aber:

  • Veranlagung zu tiefer Brust und Körperbau kann genetisch sein
  • Verhalten (nervöse, hektische Hunde) und Fressgewohnheiten können in Familien auftreten

➡️ In Zuchtprogrammen großer Rassen wird zunehmend auf die Vermeidung gefährdeter Linien geachtet.


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Das hängt von der Klinik, dem Verlauf und den Komplikationen ab. Im Schnitt:

  • Notfallversorgung & OP: ca. 1.500–3.500 €
  • Mit längerer stationärer Betreuung: teils über 4.000 €

➡️ Eine Hundekrankenversicherung oder OP-Versicherung kann sinnvoll sein – besonders bei großen Rassen.

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Ja, wenn sie rechtzeitig behandelt wird und keine schweren Organschäden entstanden sind.

  • Langsamer Aufbau der Futterrationen & Bewegung in den Wochen danach
  • Physiotherapie & Nachkontrollen helfen beim Aufbau
  • Hunde mit erfolgreicher OP und Magenfixierung haben oft ein normales Leben ohne Wiederholung


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🕒 Sofort! Eine Magendrehung ist ein absoluter Notfall.

  • Innerhalb der ersten 1–2 Stunden ist die Prognose gut.
  • Nach 4–6 Stunden steigt das Risiko für abgestorbenes Gewebe, Kreislaufschock und Tod rapide an.
  • Nach 8 Stunden ohne Behandlung ist die Chance auf Rettung sehr gering.

➡️ Nicht abwarten! Auch bei nur dem Verdacht gilt: Ab in die Klinik.

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Ja – sogar sehr häufig. Viele Magendrehungen passieren:

  • Nach der letzten großen Fütterung am Abend,
  • Wenn der Hund sich danach unruhig verhält,
  • Oder wenn er nachts allein ist und Symptome nicht sofort auffallen.

➡️ Daher: Achte auf Fütterungszeiten, sorge für Ruhe nach dem Fressen und erkenne Frühzeichen sofort.

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Sehr selten – aber nicht ausgeschlossen.

Meist tritt eine Magendrehung bei ausgewachsenen Hunden ab ca. 2 Jahren auf, besonders bei:

Schnell wachsenden, großen Rassen

Hunden mit sehr nervösem Verhalten oder Fressneid

➡️ Vorsicht ist schon im Junghundealter angebracht.



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Nein – eine echte Magendrehung (mit Torsion) ist ohne OP nicht überlebensfähig.

Ein sogenannter "aufgeblähter Bauch" kann andere Ursachen haben (z. B. Luftansammlung ohne Drehung), aber bei Verdacht muss immer Röntgen gemacht werden, um die Drehung zu bestätigen oder auszuschließen.


➡️ Keine Hausmittel, keine Zeit verlieren, keine Experimente.

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MerkmalBlähbauch (Tympanie)Magendrehung (Torsion)
UrsacheLuftansammlung ohne DrehungMagen dreht sich um eigene Achse
LebensgefahrMöglich, aber seltener akutExtrem hoch – Notfall!
BehandlungsbedarfTierarzt, aber meist ohne OPOP zwingend erforderlich
Verlauflangsamersehr schnell, teils innerhalb 1–2 Stunden
Symptome ähnlich? Ja – Blähbauch, Unruhe, Würgen möglich a – zusätzlich Kreislaufsymptome & Notfalllage







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🔄 Nach der OP braucht Dein Hund:

  • Ruhe & Leinenpflicht für 2–4 Wochen
  • Mehrere kleine Futterportionen täglich
  • Langsame Futterumstellung
  • Keine Belastung direkt nach dem Fressen
  • Regelmäßige Tierarztkontrollen
  • Ggf. unterstützende Medikamente (Magen-Darm, Kreislauf)

💡 Viele Kliniken empfehlen auch physiotherapeutische Nachsorge, um Spannungen zu lösen.



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➡️ Ja, aber viel seltener, wenn der Magen bei der OP dauerhaft fixiert wurde (Gastropexie).

Diese Magenfixierung reduziert das Risiko eines Rückfalls auf unter 5 %.

💡 Auch vorbeugend kann eine Gastropexie durchgeführt werden – z. B. bei gefährdeten Rassen im Rahmen einer Kastration.

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Mit richtiger Nachsorge und Management:

✅ Normale Lebensqualität möglich

✅ Hunde dürfen wieder spazieren gehen, spielen, wandern – aber:

❗ Keine wilden Spiele direkt nach dem Fressen

❗ Stressreduktion & Routine im Alltag sind hilfreich



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Es gibt keine garantierten Vorzeichen, aber viele Halter berichten von:

  • Unruhe, Hecheln, Fiepen kurz nach dem Fressen
  • Dezenter Bauchumfangvergrößerung
  • Mehrmaligem erfolglosem Würgen
  • Veränderten Geräuschen im Bauch (stille oder gurgelnde Geräusche)

➡️ Lieber 1x zu früh in die Klinik als 1x zu spät!



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Bei hochgradig gefährdeten Hunden (z. B. Deutsche Dogge, Rottweiler, Setter, Boxer) kann eine prophylaktische Gastropexie sinnvoll sein – z. B.:

Bei Kastration

In Kombination mit anderen Operationen

Bei Auslandshunden aus Risikolinien

➡️ Die Entscheidung sollte mit dem Tierarzt gemeinsam getroffen werden, abhängig von Alter, Gesundheitszustand und Risiko.



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